Samstag, 5. Dezember 2015

Xavier Naidoo macht den Pirinçci

„Muslime tragen den neuen Judenstern“, singt Xavier Naidoo in einem neuen Lied. Das ist dieselbe infame Verdrehung, mit der Akif Pirinçci in seiner berüchtigten Dredner Rede seine soziale Vernichtung eingeläutet hat, woran er nun wirklich selbst Schuld hat. Pirinçci hatte insinuiert,daß die demokratischen Politiker die Pegida-Anhänger gerne ins KZ stecken würden. Das ist natürlich blanker Unsinn, und der Versuch von Pegida, sich das Leid der Juden im Dritten Reich – die ja wirklich zu Millionen physisch vernicht, sprich ermordet worden sind – dienstbar zu machen, ist schlicht ekel- und kotzkampferregend. Nur tut Naidoo mit der Gleichsetzung der Juden damals und der Muslime heute nichts anderes. Viele von ihnen sind wahrscheinlich schon einmal mit latentem Rassismus, wie es ihn in der deutschen Gesellschaft ja wirklich gibt, in Berührung gekommen, aber der Staat verfolgt sie nicht. Und die Taten einer privaten Terrorzelle wie der NSU hat auch bei weitem nicht die Dimensionen des Holocaust. Trotzdem kann man ihn den Augen linksliberaler Möchtegernintellektueller wie Till Schweiger, Mario Adorf oder Herbert Grönemeyer solch einen hanebüchenen Blödsinn offenbar ungestraft behaupten. Es ist ja im Übrigen auch nicht Naidoos erste verschwörungstheoretische Entgleisung.

Man kann gar nicht soviel fressen, wie man kotzen möchte.

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